Logo OÖLP Oberösterreichischer Landesverband für Psychotherapie
OÖLP Berufspolitik

Berufspolitik

Stand der Psychotherapie in Österreich

Seit 1992 wurde der von den Gebietskrankenkassen für eine Psychotherapie-Einzelsitzung geleistete Kostenzuschuss von 21,80 Euro nicht angehoben. Neben den Zuschüssen gibt es stark kontingentierte vollfinanzierte Plätze ("Sachleistungen") – mit je Bundesland unterschiedlichen Kostensätzen.

Eine Vereinheitlichung der Strukturen in allen Bundesländern ist derzeit nicht realistisch – eine allgemeine Zuschusserhöhung auf 40 Euro ist jedoch erreichbar. Dies zeigt schon die 2014 erfolgte Erhöhung des Zuschusses auf 40 Euro durch die BVA (Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter).
Aufgrund der einschränkenden Zuteilung nach diagnostischen (hoher Schweregrad der Störung) und/oder sozialen Kriterien (Einkommen und Funktionsniveau) und dem de-facto-Motto "wer zuerst kommt, mahlt zuerst" gehen viele PatientInnen leer aus. In manchen Bundesländern gibt es bereits im zweiten Quartal keine Kassenstunden mehr.

Die Situation in Zahlen

  • 900.000 ÖstereicherInnen nehmen das Gesundheitswesen wegen psychischer Erkrankungen in Anspruch
  • 840.000 Personen nehmen Psychopharmaka
  • Aber nur 35.000 Personen erhalten kassenfinanzierte Psychotherapie
  • 30.000 Personen finanzieren Psychotherapie aus der eigenen Tasche und erhalten den seit 1992 nicht wertangepassten Zuschuss von nur Euro 21,80
  • 70.000 stationäre Aufenthalte
  • 78.000 Personen wegen psychischer Erkrankungen im Krankenstand
  • 3% der Bevölkerung sind in einem schweren Ausmaß von psychischen Störungen betroffen.

Quelle: Sozialversicherungsträger (Versorgung psychisch Kranker, Juni 2011; Datenbasis 2009)

Unser Anliegen

Erhöhung des Zuschusses für Psychotherapie durch alle Gebietskrankenkassen, inkl. Valorisierung.